Transformatoren für das Widerstandsschweißen.

Transformatoren für das Widerstandsschweißen sind für den Überlastbetrieb in einem spezifizerten Bereich ausgelegt. Dabei haben verschiedene Technologien auch verschiedene Anforderungen an die Auslegung der Transformatoren. Dominierendes Verfahren heutzutage ist die Nutzung von Mittelfrequenzgleichrichtereinheiten (MFDC). Daneben sind für einfache Anforderungen auch weiterhin Wechselstromsysteme, oder Ein- oder Dreiphasengleichrichtersysteme im Einsatz.

Im Folgenden ist eine Auflistung von Schweißverfahren mit typischen Anforderungen. Produkte zu den verschiedenen Verfahren finden Sie hier.

Alle im Folgenden gemachten Angaben sind beispielhaft.

Punktschweißen

Hauptanwendung ist das Roboter- und Handzangenschweißen in der Automobilindustrie beim Karrosserieschweißen.

Typische Parameter sind:

Stahlpunktschweißen:

    • Strom 5 ... 15 kA
    • Schweißzeiten 300 ... 1000 ms

Aluminiumpunktschweißen

    • Strom 20 ... 60 kA
    • Schweißzeiten 50 ... 150 ms.

Entsprechende Produkte finden Sie hier.

Bild Baureihe MFJ, Mittelfrequenz Schweißtransformator
Bild Baureihe MFJ, Mittelfrequenz Schweißtransformator
Buckelschweißen und Kondensatorentladungsschweißen

Das Buckelschweißen ist dadurch charaktisiert, dass bauteilseitig Buckel eingearbeitet sind, die durch einen kurzen Stromimpuls aufgeschmolzen werden.

Die notwendigen Ströme richten sich nach Material, Buckelgeometrie und Buckelanzahl. Die Ströme können wenige kA bis mehrere 100 kA betragen. Die Stromzeiten liegen dabei zwischen wenigen Millisekunden bis hinzu 150-200ms.

In den letzten Jahren sind durch veränderte Materialien die Anforderungen an das Buckelschweißen sehr stark gestiegen. Durch extrem kurze Pulse mit sehr kurzen Stromanstiegen von wenigen Millisekunden können hier sehr gut Ergebnisse erreicht werden. Technische Umsetzungen werden dabei mit Mittelfrequenzsystemen und dem Kondensatorenladungsschweißen erreicht. Für die kurzen Stromanstiege werden sekundärseitig höhere Spannungen benötigt.

Entsprechende Produkte finden Sie hier.

Als ein Sonderform des Buckelschweißens kommt das Kondensatorentladungsschweißen zum Einsatz. Weitergehende Informationen finden Sie hier.

Stumpfschweißen

Das Stumpfschweißen kommt zum Einsatz, wenn relative große plane Flächen stumpf miteinander verschweißt werden soll. Zum Einsatz kommt dieses Verfahren z.B. bei

  • Felgen
  • Heizkörper
  • Rundstählen
  • Ketten
  • Messern
  • ...

Das Stumpfschweißen verlangt in der Regel relative lange Stromzeiten. Im automatisierten Betrieb können auch hohe Einschaltdauern auftreten. Die Transformatoren müssen entsprechend angepasst ausgelegt werden.

Wir bieten Transformatoren in den bekannten Technologien mit Netzfrequenz, 3 Phasengleichrichter oder Mittelfrequenzsysteme. Letztere erlauben deutliche Energieeinsparungen.

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Abbrennstumpfschweißen

Das Abbrennstumpfschweißen ist eine Erweiterung des Stumpfschweißen. Hierbei können nichtebene und verunreinigte Oberflächen miteinander verschweißt werden. Vor dem eigentlichen Schweißprozess werden die Oberflächen mit Hilfe von Spannungsüberschlägen 'abgebrannt'. Dazu wird bei definiertem Stromfluss der Abstand der zu verschweißenden Fläche variiert. Durch den Stromabriss erfolgen starke Spannungüberschläge die die Oberfläche 'abbrennen'.

Je nach zu verschweißender Fläche werden teilweise sehr hohe Ströme (mehrere 100kA) benötigt. Klassisch kommen bei diesem Verfahren 3 Phasengleichrichter zum Einsatz. In den letzten 10 Jahren haben sich auch hier Mittelfrequenzsysteme etabliert. Hauptgrund ist der deutlich verringerte Materialeinsatz, bessere Qualität der Schweißungen und deutliche Energieeinsparungen (teilweise bis zu 70% verglichen mit AC Lösungen).

Zum Einsatz kommt das Abbrennstumpfschweißen bei folgenden Anwendungen:

  • Schienenschweißen
  • Felgenschweißen
  • Kettenschweißen
  • Turbinenringe im Flugzeugbau
  • ...

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Rollnahtschweißen

Das Rollnahtschweißen basiert auf der Nutzung von Rollen als Elektroden zwischen denen kontinuierlich die Werkstück verfahren werden. Zwischen den Kontaktstellen der Rollen zum Werkstück fließt dabei ein gepulster oder kontinuierlicher Strom. Einsatzgebiete sind u.a.

  • Verbinden von Coils in der Blechindustrie
  • Herstellung von Fahrzeugtanks
  • Weiße Ware (Backöfen, Geschirrspüler, ...)
  • Gitterschweißen
  • Türrahmen

Die Schweißströme sind im allgemeinen aufgrund er geringen Blechdicken relativ niedrig. Allerdings ist der kontinuierliche oder gepulste Stromfluss eine besondere Anforderung an den Schweißtrafo. Hier gibt es entsprechend angepasste Varianten für den AC und auch MFDC Bereich. Besonderen Augenmerk muss man auf die Diodenbelastung bei gepulsten Anwendungen legen. Die Zeit zwischen zwei Pulsen ist hierbei ein entscheidender Faktor bei Lebensdauerbetrachtungen.

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Transformator nach Norm

In der Vergangenheit wurden durch verschiedene nationale und internationale Gremien Normen für den Bereich der Transformatoren für das Widerstandsschweißen festgelegt. Basierend auf diesen sind auch etliche OEM spezifische Normen entstanden. Eine kleine Liste ist im Folgenden aufgeführt:

  • DIN ISO 10656
  • CNOMO 34.73.460N
  • ISO 7284
  • PSA E34.73.412.G
  • DIN 44766
  • DIN EN ISO 22829
  • DIN ISO TC44/SC
  • ISO 12166
  • NFA A82-041
  • UWT 001 01
  • Betriebsmittelvorschriften VW 39-V-3037, 39-V-5711
  • verschiedene Werks- und Projektstandards VW, Audi, Daimler, Ford, BMW ...
  • ...

Entsprechende Produkte finden Sie hier.

FAQ - Widerstandsschweißen

Fragen zum Thema Widerstandsschweißen werden hier beantwortet. Anregungen nehmen wir gerne entgegen. Bitte kontaktieren Sie uns.

Was ist Widerstandsschweißen?

Widerstandsschweißen ist ein Verfahren, bei dem zwei Werkstücke durch Erwärmung aufgrund elektrischen Widerstands und Anwendung von Druck miteinander verschweißt werden. Es wird ohne Schweißzusatzstoffe gearbeitet, wodurch eine saubere und schnelle Verbindung entsteht.

Welche Verfahren gehören zum Widerstandsschweißen?

Zu den gängigsten Widerstandsschweißverfahren gehören:

  • Punktschweißen: Einzelne Punkte werden durch Elektroden zusammengepresst und verschweißt.
  • Buckelschweißen: Vorgeprägte Buckel oder Erhebungen auf den Werkstücken werden verschmolzen.
  • Abbrennstumpfschweißen: Die Werkstücke werden durch kontrolliertes Abbrennen der Kontaktflächen und nachfolgendes Zusammendrücken verbunden.
  • Stumpfschweißen: Die Werkstücke werden durch direkten Kontakt und Druck miteinander verschweißt.
  • Rollnahtschweißen: Kontinuierliche Schweißnähte werden durch rotierende Elektroden erzeugt.
Wie funktionieren Gleichstromverfahren (DC) im Widerstandsschweißen?

Beim Gleichstromverfahren (DC) wird eine konstante Gleichspannung verwendet. Gleichstrom erzeugt eine gleichmäßige Erwärmung, wodurch eine stabilere Schweißnaht erreicht wird. Die Stromquelle kann durch einen Mittelfrequenzgleichrichter (MFDC) bereitgestellt werden, der Wechselstrom in Gleichstrom umwandelt.

Welche Rolle spielt der Schweißtransformator beim Widerstandsschweißen?

Der Schweißtransformator wandelt den Netzwechselstrom in Niederspannung mit hohem Strom um, der für das Widerstandsschweißen erforderlich ist. Beim Punktschweißen, Buckelschweißen und Rollnahtschweißen wird der transformierte Strom direkt in die Schweißstelle geleitet.

Was ist ein 3-Phasengleichrichter im Widerstandsschweißen?

Ein 3-Phasengleichrichter wandelt Dreiphasen-Wechselstrom in Gleichstrom um. Diese Technologie ermöglicht eine präzisere Regelung des Schweißstroms und sorgt für eine gleichmäßige Erwärmung, was besonders beim Abbrennstumpfschweißen vorteilhaft ist. Sie reduziert auch Netzschwankungen und verbessert die Energieeffizienz.

Was ist der Vorteil von Mittelfrequenzgleichrichtereinheiten (MFDC) gegenüber Wechselstromverfahren (AC)?

Mittelfrequenzgleichrichtereinheiten (MFDC) arbeiten mit einer Frequenz von ca. 1.000 Hz und erzeugen dadurch eine stabilere und effizientere Schweißung im Vergleich zu traditionellen Wechselstromverfahren (AC). MFDC-Systeme sind kleiner, leichter und haben einen geringeren Energieverbrauch, da weniger Verluste durch Magnetisierung des Schweißtransformators entstehen.

Wann wird das Wechselstromverfahren (AC) eingesetzt?

Das Wechselstromverfahren (AC) wird typischerweise in traditionellen Widerstandsschweißsystemen eingesetzt, wie beim Punktschweißen oder Buckelschweißen. Es bietet eine kostengünstige Lösung, ist jedoch weniger effizient als moderne MFDC-Systeme, da es bei jeder Halbwelle des Stroms zu einem Nullpunkt kommt, was zu Energieverlusten führen kann.

Was sind die Vorteile von Rollnahtschweißen?

Beim Rollnahtschweißen werden rotierende Elektroden verwendet, um eine kontinuierliche Schweißnaht zu erzeugen. Diese Technik ist ideal für lange und dichte Verbindungen. In Kombination mit einem MFDC-Schweißsystem wird eine konstante Wärmeübertragung sichergestellt, was die Qualität der Schweißnaht erhöht.

Wie funktioniert Abbrennstumpfschweißen?

Beim Abbrennstumpfschweißen werden die beiden Werkstücke unter Spannung gehalten und so stark erhitzt, dass Material an den Kontaktflächen schmilzt und abrennt. Anschließend werden die Werkstücke unter Druck zusammengeschoben, was eine hochfeste Schweißverbindung erzeugt. Dieses Verfahren erfordert präzise Steuerung, oft durch 3-Phasengleichrichter oder MFDC-Systeme.

Welche Vorteile bietet der Einsatz von 3-Phasen Wechselstromgleichrichtereinheiten?

Der Einsatz von 3-Phasen Wechselstromgleichrichtereinheiten ermöglicht eine gleichmäßigere Stromversorgung im Vergleich zu Einphasen-Wechselstromsystemen. Dadurch wird die Schweißqualität erhöht, insbesondere bei dickeren Materialien oder komplexen Bauteilen, wie sie beim Stumpfschweißen oder Abbrennstumpfschweißen verwendet werden.

Was unterscheidet einen wassergekühlten Hochstromtransformator mit Gleichrichter von einem ohne?

Ein wassergekühlter Hochstromtransformator mit Gleichrichter enthält zusätzlich eine Gleichrichtereinheit, die den umgewandelten Wechselstrom in Gleichstrom umwandelt. Diese Art von Transformator wird bei Gleichstromverfahren (DC) wie im Abbrennstumpfschweißen oder Rollnahtschweißen eingesetzt. Im Gegensatz dazu erzeugt ein Transformator ohne Gleichrichter reinen Wechselstrom (AC) und wird in klassischen Schweißverfahren wie dem Punktschweißen verwendet.

Wie funktioniert die Wasserkühlung in einem Hochstromtransformator?

Die Wasserkühlung erfolgt durch Kühlkanäle, die um die wichtigsten Komponenten wie die Wicklungen und den Eisenkern des Transformators verlaufen. Wasser wird kontinuierlich durch diese Kanäle gepumpt, um die durch den Stromfluss erzeugte Wärme effektiv abzuleiten. Dies stellt sicher, dass der Transformator auch bei Dauerbetrieb stabil und zuverlässig bleibt.

Was ist der Aufbau eines wassergekühlten Hochstromtransformators?

Der typische Aufbau eines wassergekühlten Hochstromtransformators umfasst:

  • Primärwicklung: Die Wicklung, die den Netzstrom aufnimmt.
  • Sekundärwicklung: Die Wicklung, die die umgewandelte Spannung und den hohen Strom abgibt.
  • Eisenkern: Er dient zur Erhöhung der magnetischen Kopplung zwischen Primär- und Sekundärwicklung.
  • Wasserkühlsystem: Kanäle für das Wasser, das durch Pumpen zirkuliert wird, um die Komponenten zu kühlen.
  • Bei Ausführungen mit Gleichrichter ist zusätzlich eine Gleichrichtereinheit integriert.
Was sind die Vorteile eines wassergekühlten Hochstromtransformators?

Die Hauptvorteile eines wassergekühlten Hochstromtransformators sind:

  • Effiziente Wärmeableitung: Hohe Temperaturen werden schnell und effizient abgeführt, wodurch der Transformator auch bei hoher Leistungsabgabe stabil bleibt.
  • Längere Lebensdauer: Durch die Kühlung werden Überhitzungsschäden vermieden, was die Lebensdauer der Komponenten erheblich verlängert.
  • Kontinuierlicher Betrieb: Ideal für Anwendungen, die einen konstanten, hohen Schweißstrom erfordern, wie beim Rollnahtschweißen oder Abbrennstumpfschweißen.